Wer hätte es gedacht, mittlerweile bin ich schon seit 365 Tagen unterwegs. Geplant war nur ein halbes Jahr. Wie vor einem Jahr gefällt es mir immer noch sehr gut und es ist schade, dass mein Visum bald ausläuft.
In den letzten 12 Monaten habe ich einiges erlebt. Angefangen in Vancouver war ich komplett auf mich alleine gestellt, da ich dort keine Bekannten oder Freunde hatte. Jedoch war alles gar nicht so schwierig wie ich mir das vorgestellt hatte und ich habe schnell neue Freunde gefunden.
Ich bin sehr froh, dass ich ohne Organisation nach Kanada gekommen bin. Diese hätte ich bis heute nicht gebraucht und das wäre herausgeschmissenes Geld gewesen. Ebenfalls bin ich froh alleine, ohne deutsche Freunde, nach Kanada gekommen zu sein. Dadurch konnte ich mich selbst dazu zwingen hauptsächlich englisch zu sprechen - auch wenn einige deutsche Work&Traveller hier zu finden sind.
Was ich definitiv wieder machen würde, ist das Work & Travel in Vancouver zu beginnen. Es ist sehr einfach dort Gleichgesinnte kennen zu lernen, die Stadt ist sehr übersichtlich, alle sind sehr freundlich und es ist relativ einfach Arbeit zu finden und eine günstige Unterkunft. Den Arbeitslohn erhält man alle zwei Wochen auf einem Paycheck (Papierstück), mit welchem man zu seiner Bank geht und sich das Geld abholen kann. Es war sehr gut, dass ich direkt in Downtown Vancouver mit anderen Menschen in einer WG zusammen gewohnt habe. Das war ein sehr gutes Verhältnis und ich habe mich nie alleine gefühlt. Allerdings würde ich nächstes Mal viel weniger Gepäck mitbringen und mich hier neu einkleiden. Mein Bankkonto würde ich wieder kostenlos bei der CIBC eröffnen und günstiges Essen bei "NoFrills" oder andere Dinge bei "Dollarama", "Ikea" oder "Walmart" einkaufen. Auch gut zu wissen, dass es hier soziale Communitys gibt, wo man unter 25 Jahren kostenlos den Arzt sehen kann. Seine Medikamente holt man sich nicht in einer kleinen Apotheke, so wie man das in Deutschland kennt, sondern in einer Drogerie, welche eine Art Apotheke beinhaltet. Die Tabletten gibt es nicht in einem Blister, sondern wird in der Drogerie in kleine Döschen abgefüllt, welche eine kleine und übersichtliche Beschreibung enthält "Name, Was, Warum, Wann, Wieoft". Das finde ich persönlich sehr praktisch.
Ebenfalls bin ich glücklich, dass ich zuerst auf einen Roadtrip gefahren bin um mir das Land anzuschauen, bevor ich mein Arbeitsvisum aktiviert hatte. Dadurch hatte ich einen besseren Überblick, wo ich leben möchte und was es alles noch zu sehen gibt.
Ebenfalls ist es schön einige Erfahrungen über das "woofen" "helpx" zu sammeln. Das ist komplett anders als ein normaler Job, da man in einer Familie u.a. auf einer Farm lebt und dort ein paar Stunden für Essen und Schlafmöglichkeit arbeitet. Die Menschen die so etwas anbieten sind sehr freundlich und hilfsbereit.
Mein Englisch hat sich definitiv im letzten Jahr verbessert. Da ich wirklich kein Sprachtalent bin, war es für mich das erste halbe Jahr immer noch schwierig mich ohne Probleme zu unterhalten oder auch teilweise Leute zu verstehen. Nachdem ich 5 Monate in Whistler gelebt habe, gemeinsam mit vielen Engländern und Australiern, haben sich meine Sprachkenntnisse nochmal erheblich verbessert. Trotzdem weiß ich bisher immer noch nicht alle Wörter die es gibt, so wie ich mir das annähernd vor dem Work & Travel erhofft hatte. Wenn ich mich heute, nach einem Jahr, mit einem deutschen in Kanada unterhalte, mische ich teilweise schon englische Wörter in die Unterhaltung ein, da mir die deutschen Wörter momentan nicht so schnell einfallen.
Ich habe keine Angst mehr, mich alleine in großen Städten aufzuhalten, zumindest nicht tagsüber. Mithilfe von Google Maps findet man immer wieder nach Hause, und Wifi gibt es auch an jeder zweiten Kreuzung im Starbucks ;)
Da Kanada so riesengroß ist, haben sich meine Größenverhältnisse etwas geändert. Eine Autostrecke von 1-2 Stunden ist jetzt "familiärer" geworden und kommt mir nicht mehr lange vor. Wenn ich von Frankfurt nach Düsseldorf fahren würde, was ca. 1/4 vertikale Strecke in Deutschland ausmacht, ist vergleichbar mit Vancouver zu Whistler, welches nur ein winziges Stück von einem Staat in Kanadas beträgt. Jedenfalls würde ich in Deutschland nicht mal eben einen Tagesausflug nach Düsseldorf durchführen, was in Kanada normal wäre.
Hier in Kanada esse ich nicht so viel Fleisch wie ich es in Deutschland tun würde. Ich habe gemerkt, dass es mir dadurch besser geht. Leider ist der Käse hier übertrieben teuer. Das Leitungswasser schmeckt in den Großstädten sehr nach Chlor.
Ich vermisse das süße Popcorn im Kino, das gute Essen, Süßigkeiten, Kuchen, gutes Brot, normale Krankenversicherung, aber nicht den Fluglärm und Abgase . Ebenfalls gibt es hier leider keine Autobahn, dafür darf man an einer roten Ampel rechts abbiegen sofern frei ist, was sehr praktisch ist. Ebenfalls gibt es keine Kennzeichen an der Front Seite des Autos und ebenfalls keine festinstallierten Blitzer. Generell blitzen die Kanadier so gut wie nicht. Man benötigt einen Pass, wenn man in die Nationalparks fahren möchte. Falls man mit dem Bus unterwegs ist, bedankt man sich, wenn man im Bus aussteigt, jedenfalls in British Columbia ist das der Fall - in Quebec und Ontario trifft das nicht zu.
Mit der Währung ist es etwas anders hier, man bezahlt nicht definitiv auf den Cent Betrag, sondern man rundet auf oder ab. Es gibt hier nur 2$, 1$, 25ct, 10ct und 5ct Münzen. Was mir wirklich nicht gefällt, dass die ausgeschriebenen Preise nicht die Steuern beinhalten. Dadurch wird es jedes Mal an der Kasse teurer als erwartet.
Ich habe meine Steuererklärung für 2015 online ausgefüllt, habe eingetragen wie viel ich verdient habe, und ohne Bescheinigungen abgeschickt. Innerhalb von einem Monat wurde mir problemlos ein Check mit meinen Steuerrückgaben zugesendet. Alkohol kann man übrigens in British Columbia nur in speziellen Alkoholgeschäften finden und nicht im Supermarkt.
Ich habe hier in Kanada nicht in einem Büro gearbeitet und kann keine 100% Beurteilung geben, da ich die "Business-Menschen" nicht kennengelernt habe. Dennoch denke ich, dass die Menschen hier viel entspannter leben und nicht so gestresst sind. Vor allem nicht auf den ländlichen Gebieten. Es kommt mir so vor, dass die Menschen arbeiten um ein angenehmes Leben zu haben und nicht um ihren Lebenslauf aufzupolieren. Ebenfalls sind die Menschen in der Stadt sehr freundlich und hilfsbereit und kommen auf einen zu, falls man hilflos mit einer Karte herumsteht.
Es war sehr schön für ein Jahr mal in anderen Bereichen (Restaurants) zu arbeiten, bei dem ich sehr viele Menschen mit verschiedenen Charakteren kennengelernt habe. Ich bin sehr froh, dass ich diese Erfahrungen mitnehmen konnte. Bezogen auf mein Denkvermögen ist die Arbeit nicht sehr anspruchsvoll, wie ich es von meinem zuvor durchgeführten Bachelor Studium gewohnt war. Deswegen kam ich mir gelegentlich, aber besonders bei meinem Job als Food Station Server in Whistler unterfordert vor, mit dem Gefühl zu verblöden - aufgrund der identischen anspruchslosen täglichen Routinearbeiten.
Für meinen nächsten Job in Deutschland, peile ich auf jeden Fall etwas anspruchsvolleres im Büro an, bei dem ich jedoch noch einigen Kundenservice auffinden kann.
In Kanada habe ich mich nicht nur auf eine Stadt konzentriert, sondern bin viel gereist und habe den Westen bis zum Osten und ebenfalls den sehr kalten Teil im Norden kennengelernt. Ich konnte selbst durch meine eigenen Augen sehen wie unterschiedlich einzelne Bereiche im selben Land sein können. Falls es eine Stelle gibt, die einem nicht gefällt und wo man nicht glücklich wird, sollte man sich nicht viel länger dort aufhalten, denn es gibt noch viel mehr was man entdecken kann. Schlechte Zeiten gehen und gute Zeiten kommen.
Ich bin sehr froh, dass ich mich nach meinem Studium für ein Auslandsjahr entschieden habe. Das war wohl mit die beste Entscheidung, die ich bisher in meinem Leben getroffen habe. Ich habe nicht nur meine Sprachkenntnisse verbessert, sondern weiß jetzt was ich will.
Gehe auf die abenteuerliche Reise deines Lebens und genieße jeden einzelnen Schritt, bevor es zu spät ist. ;-)
In den letzten 12 Monaten habe ich einiges erlebt. Angefangen in Vancouver war ich komplett auf mich alleine gestellt, da ich dort keine Bekannten oder Freunde hatte. Jedoch war alles gar nicht so schwierig wie ich mir das vorgestellt hatte und ich habe schnell neue Freunde gefunden.
Ich bin sehr froh, dass ich ohne Organisation nach Kanada gekommen bin. Diese hätte ich bis heute nicht gebraucht und das wäre herausgeschmissenes Geld gewesen. Ebenfalls bin ich froh alleine, ohne deutsche Freunde, nach Kanada gekommen zu sein. Dadurch konnte ich mich selbst dazu zwingen hauptsächlich englisch zu sprechen - auch wenn einige deutsche Work&Traveller hier zu finden sind.
Was ich definitiv wieder machen würde, ist das Work & Travel in Vancouver zu beginnen. Es ist sehr einfach dort Gleichgesinnte kennen zu lernen, die Stadt ist sehr übersichtlich, alle sind sehr freundlich und es ist relativ einfach Arbeit zu finden und eine günstige Unterkunft. Den Arbeitslohn erhält man alle zwei Wochen auf einem Paycheck (Papierstück), mit welchem man zu seiner Bank geht und sich das Geld abholen kann. Es war sehr gut, dass ich direkt in Downtown Vancouver mit anderen Menschen in einer WG zusammen gewohnt habe. Das war ein sehr gutes Verhältnis und ich habe mich nie alleine gefühlt. Allerdings würde ich nächstes Mal viel weniger Gepäck mitbringen und mich hier neu einkleiden. Mein Bankkonto würde ich wieder kostenlos bei der CIBC eröffnen und günstiges Essen bei "NoFrills" oder andere Dinge bei "Dollarama", "Ikea" oder "Walmart" einkaufen. Auch gut zu wissen, dass es hier soziale Communitys gibt, wo man unter 25 Jahren kostenlos den Arzt sehen kann. Seine Medikamente holt man sich nicht in einer kleinen Apotheke, so wie man das in Deutschland kennt, sondern in einer Drogerie, welche eine Art Apotheke beinhaltet. Die Tabletten gibt es nicht in einem Blister, sondern wird in der Drogerie in kleine Döschen abgefüllt, welche eine kleine und übersichtliche Beschreibung enthält "Name, Was, Warum, Wann, Wieoft". Das finde ich persönlich sehr praktisch.
Ebenfalls bin ich glücklich, dass ich zuerst auf einen Roadtrip gefahren bin um mir das Land anzuschauen, bevor ich mein Arbeitsvisum aktiviert hatte. Dadurch hatte ich einen besseren Überblick, wo ich leben möchte und was es alles noch zu sehen gibt.
Ebenfalls ist es schön einige Erfahrungen über das "woofen" "helpx" zu sammeln. Das ist komplett anders als ein normaler Job, da man in einer Familie u.a. auf einer Farm lebt und dort ein paar Stunden für Essen und Schlafmöglichkeit arbeitet. Die Menschen die so etwas anbieten sind sehr freundlich und hilfsbereit.
Mein Englisch hat sich definitiv im letzten Jahr verbessert. Da ich wirklich kein Sprachtalent bin, war es für mich das erste halbe Jahr immer noch schwierig mich ohne Probleme zu unterhalten oder auch teilweise Leute zu verstehen. Nachdem ich 5 Monate in Whistler gelebt habe, gemeinsam mit vielen Engländern und Australiern, haben sich meine Sprachkenntnisse nochmal erheblich verbessert. Trotzdem weiß ich bisher immer noch nicht alle Wörter die es gibt, so wie ich mir das annähernd vor dem Work & Travel erhofft hatte. Wenn ich mich heute, nach einem Jahr, mit einem deutschen in Kanada unterhalte, mische ich teilweise schon englische Wörter in die Unterhaltung ein, da mir die deutschen Wörter momentan nicht so schnell einfallen.
Ich habe keine Angst mehr, mich alleine in großen Städten aufzuhalten, zumindest nicht tagsüber. Mithilfe von Google Maps findet man immer wieder nach Hause, und Wifi gibt es auch an jeder zweiten Kreuzung im Starbucks ;)
Da Kanada so riesengroß ist, haben sich meine Größenverhältnisse etwas geändert. Eine Autostrecke von 1-2 Stunden ist jetzt "familiärer" geworden und kommt mir nicht mehr lange vor. Wenn ich von Frankfurt nach Düsseldorf fahren würde, was ca. 1/4 vertikale Strecke in Deutschland ausmacht, ist vergleichbar mit Vancouver zu Whistler, welches nur ein winziges Stück von einem Staat in Kanadas beträgt. Jedenfalls würde ich in Deutschland nicht mal eben einen Tagesausflug nach Düsseldorf durchführen, was in Kanada normal wäre.
Hier in Kanada esse ich nicht so viel Fleisch wie ich es in Deutschland tun würde. Ich habe gemerkt, dass es mir dadurch besser geht. Leider ist der Käse hier übertrieben teuer. Das Leitungswasser schmeckt in den Großstädten sehr nach Chlor.
Ich vermisse das süße Popcorn im Kino, das gute Essen, Süßigkeiten, Kuchen, gutes Brot, normale Krankenversicherung, aber nicht den Fluglärm und Abgase . Ebenfalls gibt es hier leider keine Autobahn, dafür darf man an einer roten Ampel rechts abbiegen sofern frei ist, was sehr praktisch ist. Ebenfalls gibt es keine Kennzeichen an der Front Seite des Autos und ebenfalls keine festinstallierten Blitzer. Generell blitzen die Kanadier so gut wie nicht. Man benötigt einen Pass, wenn man in die Nationalparks fahren möchte. Falls man mit dem Bus unterwegs ist, bedankt man sich, wenn man im Bus aussteigt, jedenfalls in British Columbia ist das der Fall - in Quebec und Ontario trifft das nicht zu.
Mit der Währung ist es etwas anders hier, man bezahlt nicht definitiv auf den Cent Betrag, sondern man rundet auf oder ab. Es gibt hier nur 2$, 1$, 25ct, 10ct und 5ct Münzen. Was mir wirklich nicht gefällt, dass die ausgeschriebenen Preise nicht die Steuern beinhalten. Dadurch wird es jedes Mal an der Kasse teurer als erwartet.
Ich habe meine Steuererklärung für 2015 online ausgefüllt, habe eingetragen wie viel ich verdient habe, und ohne Bescheinigungen abgeschickt. Innerhalb von einem Monat wurde mir problemlos ein Check mit meinen Steuerrückgaben zugesendet. Alkohol kann man übrigens in British Columbia nur in speziellen Alkoholgeschäften finden und nicht im Supermarkt.
Ich habe hier in Kanada nicht in einem Büro gearbeitet und kann keine 100% Beurteilung geben, da ich die "Business-Menschen" nicht kennengelernt habe. Dennoch denke ich, dass die Menschen hier viel entspannter leben und nicht so gestresst sind. Vor allem nicht auf den ländlichen Gebieten. Es kommt mir so vor, dass die Menschen arbeiten um ein angenehmes Leben zu haben und nicht um ihren Lebenslauf aufzupolieren. Ebenfalls sind die Menschen in der Stadt sehr freundlich und hilfsbereit und kommen auf einen zu, falls man hilflos mit einer Karte herumsteht.
Es war sehr schön für ein Jahr mal in anderen Bereichen (Restaurants) zu arbeiten, bei dem ich sehr viele Menschen mit verschiedenen Charakteren kennengelernt habe. Ich bin sehr froh, dass ich diese Erfahrungen mitnehmen konnte. Bezogen auf mein Denkvermögen ist die Arbeit nicht sehr anspruchsvoll, wie ich es von meinem zuvor durchgeführten Bachelor Studium gewohnt war. Deswegen kam ich mir gelegentlich, aber besonders bei meinem Job als Food Station Server in Whistler unterfordert vor, mit dem Gefühl zu verblöden - aufgrund der identischen anspruchslosen täglichen Routinearbeiten.
Für meinen nächsten Job in Deutschland, peile ich auf jeden Fall etwas anspruchsvolleres im Büro an, bei dem ich jedoch noch einigen Kundenservice auffinden kann.
In Kanada habe ich mich nicht nur auf eine Stadt konzentriert, sondern bin viel gereist und habe den Westen bis zum Osten und ebenfalls den sehr kalten Teil im Norden kennengelernt. Ich konnte selbst durch meine eigenen Augen sehen wie unterschiedlich einzelne Bereiche im selben Land sein können. Falls es eine Stelle gibt, die einem nicht gefällt und wo man nicht glücklich wird, sollte man sich nicht viel länger dort aufhalten, denn es gibt noch viel mehr was man entdecken kann. Schlechte Zeiten gehen und gute Zeiten kommen.
Ich bin sehr froh, dass ich mich nach meinem Studium für ein Auslandsjahr entschieden habe. Das war wohl mit die beste Entscheidung, die ich bisher in meinem Leben getroffen habe. Ich habe nicht nur meine Sprachkenntnisse verbessert, sondern weiß jetzt was ich will.
Gehe auf die abenteuerliche Reise deines Lebens und genieße jeden einzelnen Schritt, bevor es zu spät ist. ;-)